Zum Hauptinhalt springen

77 Jahre Kanufreizeitsport im WSB

Bereits im Gründungsjahr 1946 pachtete der WSB das Bootshaus neben der Gaststätte “An der alten Fähre“ um dort zunächst etwa 50 Faltboote zu lagern.
Insgesamt gab es 101 Bootsplätze. Im gegenüberliegenden städtischen Fachwerkhaus konnten mehrere Räume als “Vereinsheim mit Jugendraum“ angemietet werden. Von dort aus starteten zahlreiche Kurz- und Mehrtageskanutouren auf nahen und fernen Gewässern im In- und Ausland.

Leider war nicht nur der WSB in das altehrwürdige Haus eingezogen, sondern auch der “Gelbgescheckte Nagekäfer“. Dieser setzte dem Fachwerk dermaßen zu, dass es im Jahre 2006 abgerissen werden mußte.
Glücklicherweise verfügte der WSB seit dem Jahr 1971 über das noch heute bestehende Freizeit und Sportgelände “Im Sonderfeld 71“. Dort stellte man der Vereinsjugend ein großes Mannschaftszelt zur Verfügung. Während der alljährlichen “Internationalen Ruhrregatta“ im Juni übernachteten hier auch immer einige der oft tausend Teilnehmer/innen der Juniorenmannschaften aus aller Länder, denn obwohl der WSB keine Kanu -Rennsportabteilung besaß, war er doch Mitglied in der Kanurennsportgemeinschaft Bochum (KRG) und leistete Jahrzehntelang viele Arbeitsstunden beim Aufbau, bei der Durchführung und dem Abbau der Regatten. Zunächst auf der Ruhr bei Dahlhausen und später auf dem Kemnader See bis die erstmals im Jahre 2008 auf dem See aufgetretene “Wasserpest Elodea“ die Durchführung der Regatten zunehmend erschwerte.
Die “60. Jubiläums – Juniorenregatta“ konnte noch durchgeführt werden, danach löste sich die KRG auf.

Anfang 2003 wurden 1,7 Millionen Euro EU-Fördermittel für die Förderung des Tourismus im Ruhrtal bewilligt. Unter anderem sollten 15 Bootsanleger neu gebaut werden. Es wurden dafür passende Anlegestellen und Betreuer für die Steganlagen gesucht. Unser Nachbarverein KC. Wiking, der ausschliesslich den
Kanurennsport betreibt und der WSB bewarben sich. Aufgrund der “hervorragenden Jugendarbeit“ beider Vereine wurde die Steganlage Stiepel errichtet und vom damaligen Sportminister Michael Vesper anläßlich seiner Ruhr-Kanutour im August 2004 feierlich eröffnet.

Im Jahre 2016  war das Bootshaus mit seinen 101 Plätzen voll belegt, wies aber bauliche Mängel auf und die sanitären Anlagen waren auch nicht gerade auf dem neuesten Stand. So beschloss der Vereinsvorstand eine Grundsanierung.
Einige Arbeiten hatten bereits begonnen. Für die Beantragung von städtischen Zuschüssen benötigte man jedoch einen neuen Pachtvertrag mit zehnjähriger Laufzeit. Der bisherige Vertrag lief Ende 2016 aus. Zur Vertragsverlängerung kam es jedoch nicht, denn der Eigentümer, Urenkel des legendären Fährmannes “Der eiserne Gustav“, hatte still und heimlich das Anwesen samt Gasthaus und Bootshaus an einen Wittener Gastronomen verkauft. Dieser beabsichtigte wohl aus dem
Bootshaus die “Stiepeler Partyscheune“ zu machen. Daraus wurde zwar nichts (das alte Bootshaus steht jetzt leer) aber der WSB hatte nach 70 Jahren Nutzung plötzlich kein Bootshaus mehr und daraus folgend einen kräftigen Mitgliederschwund.

Mit Unterstützung der Stadt Bochum gelang es in der Folgezeit, fünf Seecontainer als “Bootshaus“ mit Platz für 24 Vereins- und 42 Privatboote samt Zubehör auf dem Vereinsgelände aufzustellen.
Seitdem starten die “ruhrnahen Unternehmungen“ mit einem kleinen Fußmarsch zum Steg, zu weiter entfernten Gewässern geht es per PKW und Bootstrailer.

Das “Sport und Freizeitgelände“ des WSB mit eigenem Parkplatz, Wasser- und Stromanschluß steht den Mitgliedern und ihren Gästen zur stadtnahen Erholung zur Verfügung. Kanu-Reisende sind auf Anfrage als Übernachtungsgäste im eigenen Zelt und Wohnwagen willkommen.